Szenenvorgabe Panic Room

© 2020 J.H. Bonelli

Ganz ruhig durchatmen, nur keine Panik. Ich hebe und senke im gleichmässigen Rhythmus zu den auf und ab Bewegungen meiner Hände den Brustkorb und versuche Ruhe zu bewahren. Ein weiteres Mal suche ich mit Blicken den kahlen Raum ab, ob ich nicht doch noch was übersehen hätte. Nein, da gibt es nichts, was mir weiterhelfen könnte, aus diesem Raum auszubrechen! 
 Ganz ruhig, flösse ich mir ein weiteres Mal ein. Ich presse meine Fingerspitzen gegeneinander und überlege. Mmh, ich bin doch eine Fantasy-Autorin. Was würden jetzt in dieser Situation meine Protagonisten machen. Und da kommt mir die Idee.
 Also setzte ich mich im Schneidersitz auf den kalten Boden, schliesse meine Augen und konzentriere mich ausschliesslich auf meine Atmung.
 Langsam spüre ich, wie sich mein Geist aus meiner fleischlichen Hülle schält und in die Höhe schwebt. Erstaunt blicke ich zu der sitzenden Gestalt unter mir hinab und lächle. Mit einer fliessenden Bewegung, die einer schwimmenden Qualle gleichkommt, gleite ich zu der verschlossenen Zimmertüre und dringe einfach wie ein Geist, durch sie hindurch. Auf der anderen Seite erblicke ich Rena, die händeringend darauf wartet, dass einer von uns OlympicAutors es irgendwie schafft, aus dem verschlossene Panic Room zu entkommen. Sie sitzt bequem auf ihrem lieblings Sessel in der Wohnstube, neben ihr auf dem Kanapee-Tischchen eine Tasse und eine Kanne mit köstlich riechendem heissem Kaffee. Wie eine Motte, die sich zum Licht hingezogen fühlt, zieht mich nun das Odeur dieses aromatischen Getränks in seinen Bann und ich schwebe zu dem Tischchen hinüber. Schon wollte ich mich ein bisschen in dem braunen Gebräu suhlen und Rena den Kaffee ein wenig versauern, weil sie mich in dem Panic Room gesperrt hatte. Doch dann erblicke ich neben der Kaffeekanne den Zimmerschlüssel zu dem Raum nebenan, wo man mich gefangen hält und ich juble. 😊