Mini – Geschichte
Die Raupe und der Pfau
Die kleine Raupe hörte sofort mit dem Fressen auf, als sie unter sich ein Geräusch vernahm. Sie spitzte ihre Lauscher und schaute mit grossen Glubschaugen von ihrem Ast hinab. Ein Vogel, gross und mit buntem Gefieder stolzierte unter ihr am Baum vorbei.
«Wer bist denn du?», fragte die kleine Raupe und löste sich mit den vorderen Beinchen vom Blatt, an dem sie gerade noch geknabbert hatte.
Der Vogel reckte den Hals und suchte das Laubdach nach dem hellen Stimmchen ab. Als er die kleine schwarzgelb gestreifte Raupe entdeckte, prustete er angewidert sein Gefieder. Stolz öffnete er dann seine Schwanzfedern und bildete damit einen wunderschönen farbenprächtigen Kreis über sich. Ohne auf die Frage der Raupe einzugehen, schritt der Pfau hochmütig von dannen. Die Raupe satt vom Fressen aber auch traurig, dass der schöne Vogel nicht mir ihr sprechen wollte, rollte sich in ein Blatt und schlief ein.Am nächsten Tag, als der Pfau wieder an demselben Baum vorbeischritt, bemerkte er einen Schmetterling auf dem gleichen Platz, an dem am Vortrag die Raupe sass und der gerade seine prachtvollen Flügel entfaltete. Erneut reckte er den Hals, um das wundervolle Insekt besser betrachten zu können.
«Wer bist denn du?», fragte er voller Ehrfurcht vor dem edlen Geschöpf.
Der Schmetterling wedelte mit seinen farbenschillernden Flügeln und lachte: «Ich bin die Raupe, mit der du nicht sprechen wolltest.», hob von seinem Ast ab und flatterte davon.